Dienstag, 6. Oktober 2015

In Memoriam

Yes, every year it´s the same. I remember being with you on your last birthday.
I remember every move, every step you took. I loved you endlessly. No words can ever express how much i love u.
Every time i think it´s the same thought. But how can it be? Every moment with you was different. Every moment with you was equally precious.
If i could change the world? – i would be the sunlight in your universe.
You have been my sunlight.
I remember your loving eyes. How you listened, how you appreciated my interests. How you appreciated my intellect. How did you do? Or was it your intelligence which has always driven me?   I admired you for your voice alone. You made mistakes but in our memories let me be a good one and praise only your good. Our love was good, understood. Without any further implications we´d know we´d die for each other. I died with you when you were in pain. I couldn´t, no one ever could wish this much pain for anyone. Let my love heal your wounds. Let me come and clear your mind, your thoughts, your kitchen.
Not much did we talk, the moment we found out the deepest fears and heartfelt pain of each other. Not much was there left to say, when we expressed our darkest thoughts. We knew. We just knew.
Oh, if i could only write this with dry hands and eyes.
Heaven rains down on me when thy presence i feel.
We were from the same material. We were stable and yet exposed to nature. How much i enjoyed being in your company. How much is it worth one life? Yours was undeniably priceless.
If i could change the world – you would think my love was really something good.
May the thought of you linger around in my heart forever.
May our all, most precious, know we love them. Let them know, that this love is really something good.
Give me, oh dear Lord, more strength to show my appreciation. Give me more than just air to breathe, let me survive this loss of mine. As I melt in the thought of losing you every year again.  Don´t let me forget my most precious papa.

In memoriam
www.hoppert
*08.09.1943

+01.10.2014

Freitag, 17. Juli 2015

Warten auf Godot

Warten auf Godot


Auf den Tod warten
oder Dank an meine Eltern

Kein Tag vergeht an dem ich nicht an ihn denke.
Und das erste Mal in meinem Leben kann ich das wirklich sagen.
Zurück in die Vergangenheit: Bei meiner ersten großen Liebe (das letzte Mal als ich mir das geschworen habe, jemanden niemals zu vergessen) hab ich mir insgeheim gewünscht, dass ich eines Tages sein kleines liebliches Gesicht vergessen würde. Ich wollte nicht abhängig von jemandem sein, der mich aus seinem Leben geschmissen hatte.
Aber dieses Mal und ihr wisst vielleicht von wem ich rede, weil einer meiner letzten `jeden Tag einen Brief` Blogeinträge genau von ihm handelte, mein Vater.
Also immer wieder habe ich Träume, die von ihm handeln. Meist sind es Erinnerungen an die letzen Monate, die ich mit ihm hatte. Ich bin dann geschockt von den realen Bildern, paralysiert für ca. einen halben Tag.
Aber gestern war das Gefühl anders. Und ich bin grad in einer Phase, in der ´anders´ einfach nur gut sein kann. Ich hatte Gedanken von verflossenen Freundschaften, und war glücklich darüber nicht von komischen Phantasien um meinen Vater herum heimgesucht zu sein. Allerdings war das auch nicht besser. Ich hatte Probleme einzuschlafen und zuckte ganz schrecklich beim Halbschlaf. Sogar meine Katze wollte nur weg von mir und meinen unkontrollierten Beinbewegungen.
Nachts im Bett, wenn man versucht zu schlafen, scheinen einem die Worte unendlich. Warum nicht aufstehen und all die 500 Seiten Gedanken aufschreiben, die einen gerade davon abhalten zu schlafen? Und dann tatsächlich, wenn man am nächsten Tag versucht zu rekapitulieren, was war, dann kommen nur zwei Absätze dabei raus. Es ist ein Graus. muhaha.
Also lasst mich euch erzählen, warum das Ganze.
Mein Papa war ein recht unnahbarer Typ, eigentlich so weit ich erinnern kann, war er sehr viel seltener für mich da als zum Beispiel meine Mama. Da ich eben damit aufgewachsen bin, erschien mir das immer recht normal. Mein Papa wurde dadurch zu einem selten gesehenem Mysterium. Nein, so schlimm war es auch nicht.
Meine Erinnerungen trügen sehr. Ich habe eine sehr verzerrte Wahrnehmung meiner Kindheit. Woran das liegt, werde ich so schnell nicht herausfinden können, davon bin ich überzeugt. Es war nämlich schon ein ziemlicher Schock für mich herauszufinden, dass es nicht allen so geht wie mir. Ich möchte sagen, dass meine Kindheit so schön, geschützt, gefestigt war, dass ich sie mit Träumen verbringen durfte. Also erst mit den Jahren fand ich heraus, dass meine Mama sehr darunter gelitten hatte zu sehen, wie ich zum Beispiel abends auf meinen Vater wartete, dass er von der Arbeit kommen würde um mit mir zum Besipiel Federball zu spielen. Aber lange Rede kurzer Sinn, ich erinnere mich weniger an die Enttäuschung darüber, dass er nicht zeitig nach Hause kam. Ich erinnere mich an seine entspannte, geduldige Art. Er genoss es mir Dinge zu erklären, sei es theoretisch, mathematisch oder praktisch. Er bastelte über Jahre an einem Boot, in unserem Keller. Das beste daran war, dass, das Boot in der fertigen Ausführung gar nicht durch die Tür passen würde um es ins Wasser zu bringen. Geiler Plan, tolle Lebensironie, die ich dann schon früh erfahren durfte.
Egal welche Frage ich hatte, mein Vater hatte immer eine Antwort und eine plausible dazu. Ich könnte ihn zu jeglichen Dingen befragen er hatte einen Schwall an Wörtern und Erklärungen für mich. Ich liebte es ihm zuzuhören und konnte mir gar nicht vorstellen etwas langweilig zu empfinden.
Es ist interessant, er war Ingenieur, bei einer angesehenen Firma in Offenbach, die es leider heute nicht mehr gibt. Er war also offensichtlich mathematisch und auch naturwissenschaftlich sehr begabt. Ich war das nicht. Aber wieviel kann man schon auf Schulnoten geben? Worauf ich hinaus will, ist dass meine Eltern einen tollen Job geleistet haben mir die Freiheit zu geben, die Talente zu entwickeln, die ich jetzt habe. Sei es meine musikalische Ader, mein Hang zu Worten und Sprachen, meine Kunst, Farben und Formen zu Papier zu bringen, mein Sinn für die schönen Dinge. Es war die beste Mischung aus Kunst und Wissenschaft, die ich je hätte erfragen dürfen.
Meine Schwester erwähnte zu einem Zeitpunkt, dass die Glorifizierung einer aus einem neutralen Blickwinkel betrachteten eher enttäuschenden Vaterfigur ein entscheidender Punkt in unser beider persönlichen Entwicklung und Geschichte wäre. So sehr habe ich mich noch nicht mit diesem Fakt auseinandergesetzt, aber gleich als ich es hörte, war es mir bewusst, dass es genauso sein musste. Die negativen Charaktereigenschaften werden und wurden immer zu ausgeblendet. Wobei ich nie eine besonders ausgeprägte rebellische Ader hatte. Will heißen, dass ich mich nicht soweit ich sagen kann gegen meine Eltern aufgelehnt habe. Ich habe eher keinen bevorzugt sondern beide als Individuen betrachtet.

Was kann ich euch noch verraten? Ich habe das Gefühl, ich bin erschreckenderweise schon sehr ins Detail gegangen und ziehe mich vielleicht an diesem Piunkt doch eher zurück als dass das hier noch ausartet.
Mich würde interessieren ob ihr euch an euer Kindheit erinnert? Und wenn ja, von welchem Alter an. Ich weiß, es gibt da Methoden seine Erinnerungen aufleben zu lassen. Ich habe nie etwas ähnliches ausprobiert. Ich weiß, ich erinnere mich an Situationen zu denen es Fotoaufnahmen gibt. Aber liegt das daran, dass mir Geschichten zu Fotos erzählt wurden oder erinnere ich mich aktiv an das Geschehne? Könnte ich selbst die Geschichte dazu erzählen oder müsste ich den Rat meiner Familie einholen?


Leben ist also nicht nur warten auf den Tod. Das Leben sollte nicht damit verbracht werden auf diesen gewissen Herrn Godot zu warten. Reflektiert man ein wenig und unweigerlich kommt man zu diesem Zeitpunkt, verbringt man seine Gedanken hoffentlich irgendwann mal mit Dank.
Es war an diesem wunderschönen Septembertag an dem ich ein Bild (ein handgemaltes auf der Tür des Schlafzimmerschranks, der schon seit meiner Kindheit existiert und uns Kinder in der Natur Schwedens zeigt) betrachtete und nicht anders konnte als Dank für mein wunderschönes Leben zu empfinden. Ich sagte es laut: Ist mein Leben nicht wunderschön? Da ist der Beweis. Alle Menschen in meinem Leben, alle Erinnerungen, alles was ich bis dahin erlebt hatte; alles ließ sich in diesem Bild betrachten. Und Du bist ein Teil davon!
Danke.

Bis bald
enjoy J



youtube: jeyproductions aka youcantleavethisempty
insta: jeyproductions1
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Verlust und Erinnerungen

Verlust und Erinnerungen


Immer wieder wird man damit konfrontiert. Oder ist es doch, dass man durch seine eigenen Erfahrungen immer wieder von selbst darauf aufmerksam wird, wenn ein Artikel in der Zeitung Verlust oder Tod, Krankheit erscheint? Also ist alles (alles öffentliche: Fernsehen, Internet, Zeitungen) voll von Artikeln für die Suchenden oder suche ich ohne zu wissen?


Ich habe vor einiger Zeit einen kleinen Beitrag zum Verlust meines Vaters geschrieben. Ja, mir geht´s gut. Danke der Nachfrage. Allerdings fühle ich mich ein wenig wie Tom Hanks in `Schlaflos in Seattle`, der an seinem Schreibtisch steht (er steht weil er Architekt ist; und in Japan ist es nichtmal unnormal am Schreibtisch zu stehen, es ist sogar gesünder für die Haltung und Gesundheit) und in die Ferne blickt, sich dabei eine Veränderung wünscht.
Der Tumor meines Vaters steckt mittlerweile in meinem Kopf. (Ja, krasse Aussage. Nehmt mich nicht zu ernst, bitte) Will heißen, ich bin immer wieder mit den Gedanken an meinen Vater und dessen letzte Monate beschäftigt.

Ich kann nicht aufhören an ihn zu denken. Wer will schon einen geliebten Menschen vergessen, der gestorben ist.
Ich kann nicht aufhören, Erinnergungen wieder aufzurollen und wieder abzuspielen. Ich erinnere mich und verändere Kleinigkeiten. Meistens in Träumen: Ein Lächeln wird breiter, eine Umarmung länger.
Ich hätte beinahe einen wildfremden alten Mann umarmt, im Supermarkt. Ich hätte erklären können, dass er mich an meinen Vater erinnert aber ich hab es nicht gemacht. Weil sein Geruch ein anderer gewesen wäre. Es wäre nicht das gleiche Gefühl. Aber es ist Teil des Verlierens, Loslassens zu realisieren, dass ich meinen Vater nie wieder umarmen werde.
Das und andere Dinge, sind die Dinge unter denen ich leide. Ich denke es geht Euch auch so.

Ich habe mal gehört, dass die Zeit alle Wunden heilt. Ich habe mal gehört, dass man erlebtes aufschreiben soll um es dann besser verarbeiten zu können. Ich habe mal gehört, dass die Erinnerungen weniger werden. Aber alles was bleibt sind die Erinnerungen, das habe ich auch bei der Grabrede von mir gegeben. Wenn ich diese auch verliere? Was hab ich dann noch?
Aber null geteilt durch null ist eben nicht null.
Ich habe mal gehört, Trennung ist natürlich. Also trenne ich mich hiermit von den Albträumen, den ewigen Wiederholungen der immer gleichen Situationen.

Bitte verzeiht wenn ihr nicht versteht, worum es geht. Wenn mein Wort wirr daher kommt. Ich schreibe und ergieße mich hier. Ihr könnt mir folgen und mir schreiben.
Ihr könnt mich aber auch einfach schreiben lassen.
Cause I can´t stop, and I won´t stop...

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Donnerstag, 13. November 2014

#notjustsad


Gerade ist es in den Medien. Ein Mädchen schreibt über ihre Gefühle. Gefühle, die sie sonst lieber für sich behält, weil keiner etwas davon hören will.
Ich schaue mir gerne den Film, Ziemlich beste Freunde an. Er spricht in mir so viele Ecken meines Herzens an. Immer wieder muss ich am Ende weinen. Es geht eben nicht nur um Freundschaft sondern darum das Leben zu genießen. Genau das kommt leider viel zu kurz in unserer konsumorientierten Zeit.
Ich möchte euch von meinem Vater erzählen.
Mein Vater ging bestimmt in den letzten zehn Jahren kein einziges Mal ins Kino. Ich erzählte ihm von meinem Kinobesuch und wünschte mir so sehr eine positive Entwicklung bei ihm zu sehen. Er war sehr einsam und depressiv. Das nach seiner Pensionierung.
Er erkrankte nicht all zu spät an Krebs. Er hatte zirka ein Jahr lang höllische Schmerzen, die er auch bevorzugt alleine durchstand. Er hatte auch verpasst sich als Pensionär wieder selbst zu versichern und empfand wohl die Privatversicherung für etwas überteuert, trotz seiner guten Rente. Woraufhin er keine Medikamente gegen die Schmerzen bekam. Aber das alles sind nur Zahlen und Rahmen für unser Leben, das hauptsächlich aus Gefühlen besteht.
Er, nun mit siebzig Jahren entschied sich von sich aus Abschied zu nehmen vom Leben wie er es bisher kannte. Keine Nahrung, kein Spaziergang mehr in die Stadt. Kein Sudoku, keine Freude. Ich unterhielt mich mit einer Freundin darüber und für sie war die Lage ganz klar. Es gab keine Freude im Leben meines Vaters. Natürlich hatte er uns Töchter, aber auch wir sind mehr als beschäftigt unsere eigenen Rahmenbedingungen zu beschreien und zu erstellen. Und ja, wir hatten Kontakt, wir trafen uns gerne und oft. So oft es ging. Und leider ging es manchmal nicht oft.
Das Leben soll schön sein.
Das Leben muss man genießen.
Man darf nicht in der Vergangenheit leben.
Aber es gibt leider viel zu viel zu bereuen, als dass ich ein unbeschwertes Leben führen könnte. Ich hätte mich auf meine Familie konzentrieren müssen. Es war nicht in Ordnung, meine Bedenken in eine andere Stadt zu ziehen, bei Seite zu schieben und einfach nach vorne zu sehen. Nein, mein Leben war dort direkt vor meiner Nase. Ich habe mich aber umgedreht und mich entschieden wegzulaufen.
Es ist nicht in Ordnung zu behaupten, es sei alles in Ordnung.
Mein Vater hat sich alleine gefühlt. Und niemand hat es gewusst. Bis zum letzten Tag habe ich nicht gewusst was er denkt. Eine dreißigjährige Tochter kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie es ist extrem geschwollene Eier zu haben, die schmerzen.
Was mich zurückführt zum #notjustsad
Ein Mensch, der sich alleine in seiner Wohnung unter Schmerzen entscheidet, bei einem Telefonanruf nicht zu antworten: Ich brauche Hilfe. Ein Mensch, der sich nach einmonatigem Aufenthalt im Krankenhaus entscheidet zu gehen, der hätte durchaus eine Gesellschaft gebrauchen können, die zuhört, die hilft. Menschen, die rumrennen, Papiere ausfüllen, Papiere ausgefüllt bekommen wollen, Drohungen aussprechen, das brauchen wir nicht.
Wir brauchen nicht die zwanzig verschiedenen Leute, mit denen wir Kontakt hatten um Papiere auszufüllen. Wir brauchen den einen der zuhört. Wir brauchen den einen, der versteht, was schief läuft. Wir brauchen eine funktionierende Gesellschaft in der mein Gegenüber alles daran setzt um mir zu helfen. Und wenn er selbst alles verliert dadurch.
So hat er doch eins gewonnen: einen weniger der in sein Herz die Worte #notjustsad einmeißelt.



Mittwoch, 5. November 2014

Heute möchte ich mit euch über den Tod sprechen.

Für mich war der Tod obwohl ich nie mit ihm konfrontiert worden bin, immer präsent. Es war mir eigentlich immer klar, dass ich sterben werde oder dass meine Eltern sterben würden. Aber was soll man sonst machen außer es zu akzeptieren? Ich war nie damit konfrontiert worden bedeuted in meiner engen Familie ist eigentlich soweit keiner gestorben. Höchstens mein Opa, aber auch ihn sah ich nicht besonders oft zu seinen Lebzeiten.
Erst in diesem Jahr, in meinem dreißigsten Lebensjahr musste ich meinen Vater verabschieden. Ich war ihm immer sehr nahe. Und habe auch die letzten zwei Monate bei ihm in der Nähe verbracht. Ich hatte nie besondere Träume, es gab Phasen in meinem Leben, in denen ich wesentlich mehr träumte als jetzt. Jetzt würde ich sagen, träume ich besonders wenig und wenn auch wenig intensiv. Ich kann mich morgens kaum daran erinnern was ich geträumt habe noch nehme ich mir besonders viel Zeit um mich damit auseinander zu setzen.
Nach seinem Tod habe ich nun von ihm geträumt und es war eine derart intensive Unterhaltung oder zumindest das Gefühl war intensiv. Und mir war ehrlich gesagt nie klar, warum es für Leute so wichtig war darüber zu reden, dass sie in ihren Träumen mit den verstorbenen Geliebten geredet haben. Nun weiß ich was dahinter steckt und man ist sich tatsächlich nicht sicher wer den Traum initiiert hat, der Träumer oder der Geträumte. Ich weiß, eine recht ungewöhnliche Ausdrucksweise. Aber kennt ihr das, wenn ihr davon regelrecht überfahren werdet, was ihr träumt? Ihr fragt euch, woher und seit wann habe ich diese grenzenlose Fantasie?
Und genauso ging es mir damit so lebensecht meinen Vater wieder zu erleben.
Man hört ja so einiges über Zwischenwelten in denen Geister feststecken. Über sonstige Anzeichen, dass Verstorbene noch in der Wohnung ihren Platz suchen. Mir sind die Themen zu vage, meine Vorstellungskraft doch vielleicht zu begrenzt. Und mein Glaube will sich mit angenehmeren Dingen beschäftigen, als solchen ungreifbaren Dingen. Aber nun gut.
Erst letzt war dieses unheilbar erkrankte Mädchen in den Medien, dass ihren Freitod gewünscht, geplant und auch durchgeführt hat. Eine delikate Angelegenheit. Ich reagiere höchst allergisch darauf.
Ich bin stolz auf meinen wiedergefundenen Wert des Lebens. Einer besonders alten oder besonders kranken Person beim Überlebenskampf zu zu schauen oder zu begleiten ist sehr ernüchternd. Die eigene Antrieblosigkeit oder auf Deprivation ist von solcher Banalität, dass sich das komplette Gehirn scheint zu verschieben. Gedanken mit denen man sich viel zu lange aufgehalten hat, sind plötzlich weggeblasen und man fängt an, die Menschen um sich herum und sich selbst wieder ganz anders und viel natürlicher wahrzunehmen. Nun war mein Vater ein sehr geduldiger und aufmerksamer Mensch, der seine Umwelt sehr wohl wahr genommen und auch die Welt mit Geschichte und Geschehen aufmerksam verfolgt hat, was zwangsweise zu einer sehr gesunden Lebenseinstellung führt. Aber wie das nunmal so ist, Zurückweisungen oder Versagen im Leben oder mit gewissen Standarts nicht zurecht zu kommen, kann einem das Leben, das einfache Überleben wirklich erschweren.
Nun kann ich mir wirklich nicht vorstellen wie man einen Freitod wählen kann. Wobei auch hier wieder der Tod sowie der Freitod kein allzu fremdes Thema waren. Ich fand mich immer wieder in Situationen in denen ich die Ironie des Lebens und die Nähe zum Tod gespürt habe. Gut und schlecht. Absichtlich oder auch nicht absichtlich. Ich habe schon viel erlebt. Und ich habe, wie gesagt auch schon viel Fantasie erprobt. Aber seit ich meinen Vater begleitet habe, ist mir die Achtung des Lebens so wichtig wie noch nie.
Amen
j

Mittwoch, 27. November 2013

Lieber Hochstapler,

in der ARD bei Maischberger auf der Couch sitzt ein Hochstapler, der als Psychiater gearbeitet hat. Seine Argumentation, unter anderem der Beruf eines Psychiaters sei nicht sehr komplex.
Ich befinde mich auch gerade in einer Art Hochstaplerei.
Ich versuche eine schwierige Phase in einer Beziehung zu überleben. Ich schreibe bewusst, in einer Beziehung und nicht in meiner Beziehung. Ich versuche mich selbst, ihn und uns von außen zu betrachten.
Heute sagt er zu mir: `Du musst reif an eine Sache heran gehen. Du verwendest alles, was ich Dir einmal im Vertrauen gesagt habe als Waffe gegen mich.´ Der Mann, den ich über alles liebe denkt er befindet sich im Krieg gegen mich. Er fühlt sich bedroht und er denkt vor Allem, dass er sich verteidigen muss. Meine Gedanken, meine Welt benutzt ganz andere Vokabeln. Kann man jemanden bedrohen, wenn man selbst das Wort bedrohen nie benützen würde?
Er macht mich verrückt, ich mache ihn verrückt.
Wir reden noch miteinander, weil wir uns lieben.
Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich verstehe mein eigenes, sowie seines Verhalten nicht mehr.
Mein Fazit: Ich muss meine Erwartungen zurücknehmen. Ich kann und mach mich absolut verrückt, wenn er sagt, er kommt in der nächsten halben Stunde und taucht auch nach einer Stunde nicht auf. Ich dreh durch, wenn ich mich manipuliert und zurückgewiesen fühle. Ich kann nicht an meinem Vertrauen zu ihm arbeiten, wenn ich mit der Hand an der Stirn auf Abstand gehalten werde. Wenn das passiert, bauen sich meine Muskeln automatisch auf, weil ich gewinnen muss.
Vertrauen ist so wichtig in einer Beziehung. Ich hatte ja keine Ahnung von was die Leute reden, wenn sie das gesagt haben.
AMAZING SUMMER

Mein Sommer ist unbeschreiblich.
Ich lese ein Buch von Hemingway, die Geschichte beginnt mit den Flitterwochen eines Pärchens. Es wird beschrieben, was gegessen wird, wie oft Liebe gemacht wird.
Besonders gut ist der Autor, wenn er unwichtige Nebensachen seitenweise beschreiben kann. 1000 Worte für das Verzehren eines Kaffees.
Das kann ich schon lange.
10.000 Wörter für meinen Sommer.